Über uns

Unser Engagement

Der Verein „Asylsuchende sind Mitbürger e. V.“ ist kein Verein im politischen/parteipolitischen Sinn. Er ist ein Verein, der motiviert ist aus der Befindlichkeit der Vereinsgründer und -mitglieder und der Bereitschaft, sich für jemanden einzusetzen bzw. für und um etwas oder jemanden zu kämpfen.

Vorurteile abbauen

Das besagt die Titelei des Vereins (Asylsuchende sind Mitbürger). Der Vereinszweck ist dahingehend ausgelegt, Vorurteile gegen Asylbewerber und deren Folgen abzubauen. Vorurteile gegen Asylsuchende sind nach wie vor in unserer Gesellschaft massiv verankert, trotz Mitgefühl und Hilfsbereitschaft einzelner.

Bildung durch lebendiges Wissen

„Vorurteile abbauen“ funktioniert am besten dadurch, dass man sich mit den Biografien anderer Menschen beschäftigt. Die Auseinandersetzung mit Lebensgeschichten baut Voreingenommenheit und deren Folgen ab und mildert somit Ängste, vor allem die vor Fremdem und Fremden; dieser Vorgang ist eine der Grundvoraussetzungen für Bildung im eigentlichen Sinne.

Miteinander und Füreinander

Der Ausschluss von Menschen und Menschengruppen ruiniert Lebenschancen und versperrt realistische Alternativen für Fremde und uns. Jeder Mensch strebt nach einem positiven Lebensgefühl. Die Auseinandersetzung mit fremden Sozialisationsbedingungen und Lebensgeschichten sowie mit deren Auswirkungen stabilisiert sich nach und nach zu einem Miteinander und Füreinander. Hingegen verhärtet der gesellschaftliche Ausschluss (Exklusion) von Menschen die Vorstellungen von Lebenschancen für die Ausgeschlossenen. Er führt zu Dauerdiskriminierung.

Der durch Flucht aus der Heimat erreichte Wechsel in ein anderes Land führt zu einem neuen Bezugs- und oft auch Glaubenssystem, zu radikaler Umwertung von Lebensbezügen in einer von Grund auf fremden Gesellschaft. Er führt in das „Martyrium der Verlorenheit in menschlichen Beziehungen“. Wohl vermerkt, Asylsuchenden sind Frauen und Männer, Väter, Mütter, Kinder, Geschwister usw.

Nicht das Geld darf beim „Miteinander“ bzw. bei der Hilfe für Asylsuchende die entscheidende Rolle spielen. Das Arrangement zur Flucht und die Nebenerscheinungen zu dieser waren bei fast allen Asylsuchenden ein „Geschäft mit Angst und Tod“.

Der Verein „Asylsuchende sind Mitbürger e. V.“ setzt sich für folgende Hilfen, Kernaufgaben/Ziele ein:

  • Bei der „Schweigenden Mehrheit“ hierzulande soll Interesse und Mitgefühl geweckt werden (Empathie,Sensibilisierung).
  • Alle Beteiligte der Gesellschaft, Einheimische und Asylsuchende, müssen lernen, Kompromisse zu schließen – zu Lebensformen, Lebensvollzügen. (Hinter jedem Menschen steht ein sittlicher Wille, stehen Ethik und Moral, wie immer diese auch beschaffen sein mögen).
  • Asylsuchende sind in der schwächeren Position. Nicht das „Recht des Stärkeren“ sollte in den Verfahren zur Anerkennung „ausgespielt“ werden, sondern Rechtmäßigkeit und Gerechtigkeit.
  • Aufklärerisches und versöhnliches Wirken ist angesagt, wo (meist aus Unwis-senheit oder Falschinformation) Zwietracht gesäht wird oder die Absicht aufkommt, die Gesellschaft zu spalten.
  • Man kann helfen, wo es erforderlich ist, Demokratie, das will sagen, demokratische Grundregeln zugänglich zu machen.
  • Oft ist der entscheidende Anstoß die Hilfe „Von Mensch zu Mensch“, um aus dem „Martyrium der Verlorenheit in menschlichen Beziehungen“ herauszukommen.
  • Hilfe für den Zugang zu Wissen und Bildung (bei Wahrung und Würdigung der Biografie) und für den Zugang zu Denk- und Gefühlsmustern der Bürger des Ziellandes des Asylsuchenden, ist unersetzlich.
  • Die von Asylbewerbern oft als planmäßige, autoritäre Handlungsdiktatur und Zwangsbehandlung erlebte Einflussnahme (Behörden, Verfahren, Beschlüsse), sollte von Asylsuchenden nahestehenden Vertrauenspersonen zumindest erklärt werden bzw. erträglich übermittelt werden, mit entsprechenden Hilfestellungen.

Dialog mit Institutionen

Es wäre jedoch vermessen, die andere Seite, die mit Asyl-Ersuchen und menschlichen Schicksalen auf gesellschaftlicher und rechtlicher Ebene betraut ist, zu ignorieren bzw. zu missachten. Auch mit dieser Seite sollte ein Dialog gepflegt werden. Auch für diese muss ehrlicherweise Verständnis aufgebracht werden. Wir stehen alle und immer in einem Lernprozess.

Neuburg, 31.12.2013