Petition richtet sich an Auswärtiges Amt und an 3 mehr
Der kleine Taim aus Syrien ist 2 ½ Jahre alt, hat Down-Syndrom (Trisomie 21) und damit verbunden einen Herzfehler, Lungenhochdruck und monatlich wiederkehrende lebensgefährliche Lungenentzündungen.
Taim muss dringend operiert werden, um weitere Organschäden zu vermeiden. Das ist in seiner Heimatstadt, dem zerbombten Homs nicht möglich. Gestatten Sie ihm mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern nach Deutschland zu kommen, wo sein Vater, Iyad Salaymeh bereits lebt und für 3 Jahre Bleiberecht hat. Bringen Sie Taim nach Deutschland und geben Sie ihm eine Chance auf ein gesundes Leben.
Wir, eine Gruppe von Eltern, haben diese Petition gestartet, weil wir wissen, wie sehr sich die Familie Salaymeh um ihr Kind sorgt. Unsere Kinder hatten das Glück, in Deutschland geboren worden zu sein. So konnte z.B. meine Tochter Marie, die ebenfalls das Down-Syndrom hat, im Deutschen Herzzentrum in München erfolgreich am offenen Herzen, angeschlossen an eine Herz-Lungen-Maschine, operiert werden. Taim hat dieses Glück nicht, denn Taim ist in Syrien geboren.
Zurzeit lebt Taim mit seiner Mutter in Homs. Und wartet. Er wartet auf eine bessere Behandlung in Damaskus, denn die Medikamente, die er so dringend benötigt, weil eine Lungenentzündung die nächste jagt, gibt es im zerbombten Homs nicht. Von der noch viel dringender benötigten Operation wegen seiner Diagnose pulmonale (arterielle) Hypertonie (Lungenhochdruck) ganz zu schweigen. Taims Vater, Iyad Salaymeh, hat die Flucht nach Deutschland über das Mittelmeer gewagt und geschafft. Seit 8 Monaten ist er in Deutschland und hat Bleiberecht für 3 Jahre. Er hat in Beirut in der deutschen Botschaft die Papiere für seinen Sohn hinterlegt und beantragt. Seitdem wartet die Familie Tag ein Tag aus. Es vergeht viel Zeit. Zeit, die Taim nicht hat und die ihm sein Leben kosten kann, wenn nicht bald Hilfe kommt.
In seiner Verzweiflung hat sich Taims Vater mit Bitte um Hilfe für seinen Sohn an unsere Facebook Gruppe “Down-Syndrom Elternforum” gewandt. Das Schicksal des kleinen Taim hat viele von uns Eltern gepackt, bewegt und nicht mehr losgelassen. Wir wollen Taim, nebst seiner unfassbar starken Mutter, die das Leben eines schwerstkranken Jungen seit über 2 Jahren in einem Krisen- und Kriegsgebiet organisiert und betreut, und seine beiden älteren Brüder nach Deutschland bringen, damit er eine Chance auf Leben, eine Chance auf Hoffnung hat.
Taims Vater hat inzwischen eine Wohnung und Anschluss in Salzgitter gefunden, wo auch sein Bruder wohnt. Die Familie hat daher beste Möglichkeiten, schnell in Deutschland Fuß zu fassen. Wir bemühen uns auch um weitere praktische Hilfe, z.B. einen Platz in einer inklusiven Einrichtung für Taim, da die pädagogische Förderung und z.B. Logo- und Physiotherapie für Kinder mit Down-Syndrom sehr wichtig sind. Optimale Förderung jetzt kann Taim helfen, später als Erwachsener ein möglichst selbständiges Leben zu führen. Auch diese Förderung ist im jetzigen Krisengebiet Syrien nicht gegeben.
Ein großes Problem ist jedoch die Bearbeitung des Antrags für den Familiennachzug. Dies ist derzeit nur in der deutschen Botschaft in Beirut, Libanon, möglich, da die deutsche Botschaft in Syrien für Besucher geschlossen ist. Taims Familie wartet nur schon mehrere Monate vergeblich auf die Bearbeitung des Antrags. Termine werden dort nur mit mehreren Monaten Vorlauf vergeben. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schreibt auf seiner Website: “Das Bundesamt wird nach Möglichkeit über die Aufnahme von besonders erkrankten oder gefährdeten Personen frühzeitig entscheiden”.
Wir nehmen Sie beim Wort und bitten daher die Deutschen Behörden: Das Leben des kleinen Taim darf nicht noch länger in Gefahr gebracht werden. Bearbeiten Sie den Fall dringend und gewähren Sie der ganzen Familie Salaymeh Asyl in Deutschland!
Bitte unterschreiben Sie unsere Petition und helfen Sie Taim, seiner Mutter und den zwei Brüdern Zugang zu notwendiger medizinischer Versorgung zu erlangen und Sicherheit vor dem Krieg in Syrien zu finden. Nur mit Ihrer Stimme können wir es schaffen!
Diese Petition wird übergeben an: Auswärtiges Amt (Staatsminister Maria Böhmer und Michael Roth) Deutsche Botschaft Beirut (Botschafter Martin Huth) Abgeordnete im Bundestages für Niedersachsen (Jutta Krellmann) Vorsitzende des Petitionsausschusses des Bundestags (Kersten Steinke)